Reiseapotheke

astrea Apothekenmagazin • 6. Juni 2024

Um leichte gesundheitliche Beschwerden und Verletzungen schnell und zuverlässig zu behandeln, ist eine Reiseapotheke für die Ferien und für Ausflüge immer empfehlenswert.

Mit der richtigen Reiseapotheke: Ferien ohne gesundheitliche Beschwerden

Leichte gesundheitliche Beschwerden können die Ferienfreude schnell trüben. Fieber, Kopfschmerzen, Durchfall oder Knieschmerzen möchten wir daher möglichst schnell und ausserhalb der Öffnungszeiten behandeln können.


Reiseapotheke richtig packen: Medikamente passend zum Reiseziel wählen

  • Gute medizinische Versorgung am Zielort: Zugang zu Apotheken und Medikamenten ist gewährleistet, man muss sich nicht auf alle Eventualitäten vorbereiten.
  • Tiefe medizinische Versorgung am Zielort: Wer seine Ferien fernab der Zivilisation verbringt, sollte seine Reiseapotheke für alle Eventualitäten zusammenstellen.
  • Auf Notfälle vorbereitet sein: Für die Behandlung von Notfällen und schweren Erkrankungen ist es ratsam, sich vor der Reise über die medizinische Versorgung in der Region zu informieren.
  • Notfallnummern merken: In der gesamten EU-Raum gilt die Notrufnummer 112, vergleichbar mit der Notrufnummer 144 in der Schweiz.
  • Bewährten Medikamenten vertrauen: In der Regel ist es besser, auf bewährte und verträgliche Medikamente aus dem eigenen Land zu vertrauen. In der Schweiz ist die Qualität der Heilmittel dank strenger gesetzlicher Vorschriften und Kontrollen ausgezeichnet.


Wichtige Medikamente und Rezepte nicht vergessen

  • Regelmässig benötigte Medikamente mitnehmen: Werden lebenswichtige Medikamente wie Insulin zur Behandlung von Diabetes, Antibiotika oder Blutverdünner zu Hause vergessen, kann die Behandlung von Krankheiten empfindlich gestört werden.
  • Verfügbarkeit im Ausland nicht immer gegeben: Im Ausland kann es schwierig sein, die gleichen Medikamente in der richtigen Dosierung zu erhalten. Einige Medikamente sind möglicherweise nicht verfügbar.
  • Kopie des Rezeptes mitnehmen: Idealerweise nehmen Sie auch eine Kopie Ihres Dauerrezepts und Ihres Medikamentenplans mit. Diese können Sie auch auf dem Smartphone speichern.


Richtiger Transport und Lagerung von Medikamenten auf Reisen

Auf Reisen sollte die optimale Lagertemperatur für Medikamente beachtet werden. Die meisten Arzneimittel sind zwischen 15 und 25 oder 30 Grad Celsius aufzubewahren.

  • Tabletten, Kapseln oder Pulver: Diese sind normalerweise weniger temperaturempfindlich.
  • Zäpfchen: Sie schmelzen bereits bei leicht erhöhter Temperatur und sind für die Reiseapotheke weniger geeignet.
  • Flüssigkeiten: Bei Erwärmung finden chemische Reaktionen statt, die zur Zersetzung und zum Verlust der Wirksamkeit führen können.
  • Kühl zu lagernde Medikamente: Für Insuline, Antidiabetika und Spritzen mit modernen Wirkstoffen, die kühl gelagert werden müssen, sind in Apotheken spezielle Kühlbeutel und Kühlboxen erhältlich.
  • Schutz vor Feuchtigkeit: Arzneimittel sollten vor Feuchtigkeit geschützt aufbewahrt werden. Die Lagerung im Badezimmer oder in der Küche ist daher nicht ideal.
  • Vor UV-Strahlung schützen: Wirk- und Hilfsstoffe können durch UV-Strahlung geschädigt werden. Arzneimittel sind in der Originalverpackung oder in einem geschlossenen, lichtundurchlässigen Necessaire aufzubewahren.


Mit Medikamenten reibungslos durch den Zoll: So klappt‘s

  • Vorsicht bei Betäubungsmitteln: Starke Schmerzmittel oder Medikamente zur Behandlung von Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörungen (ADHS) sind international streng reglementiert und kontrolliert.
  • Ein ärztliches Attest mitnehmen: Lassen Sie sich von ihrem Arzt bescheinigen, dass Sie diese Medikamente benötigen. Das entsprechende Formular kann auf der Website des Schweizerischen Heilmittelinstituts Swissmedic heruntergeladen werden.
  • Einnahme von Medikamenten, die während des Fluges dringend benötigt werden: Nehmen Sie kleine Mengen für den Bedarf während der Reise mit. Bitte beachten Sie, dass flüssige Medikamente, die mehr als 100 Milliliter fassen, z. B. Hustensaft oder Abführmittel, nicht mitgenommen werden dürfen.


Kommen Sie vorbei zu uns in die CareLand Apotheke und lassen Sie sich beraten. Durch unsere Checkliste für Ihre Reiseapotheke stellen wir sicher, dass sicher nichts vergessen geht. Wir freuen uns auf Ihren Besuch!


Aktuelles aus Ihrer Apotheke

von astrea Apothekenmagazin 10. Februar 2025
Die Redewendung «von ganzem Herzen» wirkt wohltuend. Aber gibt das Herz immer die perfekte Richtung vor und können wir uns auf seinen Rat verlassen? Die Psychologin und Autorin Angelika Kallwass kennt sich in Herzensdingen aus. Angelika Kallwass, wie interpretieren Sie den häufig zitierten Satz «Man sieht nur mit dem Herzen gut»? Angelika Kallwass*: «… Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar!» Als dieser berühmte Satz 1943 in Antoine de Saint-Exupérys Buch «Der kleine Prinz» erschien, wusste man über den Zusammenhang zwischen hirnorganischen Vorgängen und deren Auswirkung auf das vegetative Nervensystem wie zum Beispiel den Herzschlag längst nicht so viel wie heute. Natürlich kann man mit dem Organ Herz nicht «sehen». Aber das Herz ist ein sehr altes und starkes Symbol geworden, weil es ganz unmittelbar auf Gefühle reagiert. Man ist beispielsweise mit anderen Menschen in einer Runde und spürt spontan, dass atmosphärisch etwas nicht stimmt. Allerdings sind nicht alle Menschen gleich feinfühlig. Ist Feinfühligkeit eine Begabung? Bei Kindern ist das Bauchgefühl noch ausgeprägt vorhanden. Sie spüren Spannungen zwischen ihren Eltern auch dann, wenn Mutter und Vater versuchen, sich zusammenzureissen. Solche Situationen werden von Kindern oft als «komisch» bezeichnet. Sie bringen damit ihr Unbehagen über den für sie unverständlichen Zustand zum Ausdruck. Wenn Eltern die Kinder mit Beschwichtigungen wie «Es ist doch alles in Ordnung, was willst du eigentlich?» zu beruhigen versuchen, wird zum ersten Mal die Wahrnehmungsfähigkeit des Kindes verbogen. Angenommen, eine Frau muss sich zwischen zwei Männern entscheiden, die beide ihre Qualitäten haben. Die beste Freundin rät: «Hör doch auf dein Herz!» Ein guter Rat? Eine schwierige Situation. Sagt die betreffende Frau, sie sei verzweifelt und wisse einfach nicht, welche Entscheidung die richtige für sie sei, kann vielleicht der Rat weiterhelfen: «Dann schalt doch auch mal den Kopf ein.» Würden Sie als erfahrene Beraterin einer Klientin oder einem Klienten derart unverblümt sagen, er solle seinen Verstand gebrauchen? Nein, ich rate eher, sich eine bestimmte Situation vorzustellen und sich ganz intensiv hineinzubegeben. Einer Frau, die sich zwischen zwei Partnern entscheiden muss, würde ich möglicherweise vorschlagen: «Stellen Sie sich vor, Sie seien mit beiden Männern auf einer Wanderung. Man ist vom Weg abgekommen und hat sich gründlich verlaufen – was jetzt? Bei welchem der beiden Männer hätten Sie das Gefühl, mit ihm zusammen ein Team zu sein? Zu wem hätten Sie mehr Vertrauen, dass man gemeinsam den Weg finden und ans Ziel kommen wird?» Es ist schön, wenn man sich als Liebespaar und im Bett gut versteht. Entscheidend für die Tragfähigkeit der Beziehung ist das Gefühl: «Wir sind miteinander befreundet, wir sind ein Team und fähig, Schwierigkeiten gemeinsam zu meistern.» Hat sich im Verlaufe der Corona-Krise – neben vielen und schweren Belastungen – da und dort ein neuer Sinn für Herzlichkeit und Zuwendung entwickelt? Jede Generation stand vor einer besonderen Testsituation und erlebte auf ihre Weise so etwas wie eine Vertreibung aus dem Paradies. Nun haben wir es aber mit einem Virus zu tun, das das gesamte gesellschaftliche Leben verändert und bisher bestehende Ordnungen infrage stellt. Schwierig ist vor allem die «Unsichtbarkeit» des Virus: Jemand kann angesteckt sein, ohne dass er dies weiss. Lange Zeit lebten wir in der Illusion, wir hätten die Welt erobert: Wir konnten reisen, wohin wir wollten. Jetzt stellen wir fassungslos eine weltweite Gefährdung fest. Ich würde nicht sagen, dass Corona mehr Herzlichkeit hervorgebracht hat, sondern eher mehr Achtsamkeit füreinander im Alltag. «Ich denke, das Gefühl ‹ich komme beim anderen an›, ‹ich werde erkannt› lebt als ganz grosses Bedürfnis in uns.» Verfügen Menschen, die Herzlichkeit ausstrahlen, über eine besondere Begabung? Ob es hier tatsächlich um eine genetische Veranlagung geht, ist schwer nachweisbar. Ich bin mir jedoch sicher, dass die Fähigkeit, den Mitmenschen mit Herzlichkeit zu begegnen, sehr viel damit zu tun hat, wie man als Kind erkannt worden ist und wie weit es gelungen ist, seine Eltern zu erkennen. Wie viele Gänseblümchen habe ich als Kind abgerissen, um meiner Mutter einen Strauss zu bringen! Als mich dann meine Mutter anwies, die Blümchen stehen zu lassen, hatte sie ja recht – aber ich war tief enttäuscht. Später begriff ich: Hätte sie mein Bedürfnis, ihr eine Freude zu machen, besser erkannt, hätte sie mir auf andere Weise erklärt, weshalb die kleinen Blumen zu schützen seien – ich wäre nicht so enttäuscht gewesen. Ich denke, das Gefühl «ich komme beim anderen an», «ich werde erkannt» lebt als ganz grosses Bedürfnis in uns. Manchmal wird der Mangel an sprachlicher Ausdrucksfähigkeit mit dem Satz «Ich habe eben mein Herz nicht auf der Zunge» begründet. Das Gefühl der von Herzen kommenden Zuwendung muss sich nicht zwingend immer in vielen Worten äussern. Manchmal genügt «das Gefühl», dass man den anderen Menschen begleiten, ihm beistehen und für ihn da sein werde. Freundschaften und Partnerschaft kann man im Internet suchen. Geht uns die Unmittelbarkeit und Herzlichkeit von Beziehungen verloren? Vielleicht bin ich altmodisch. Aber für mich sind die Unmittelbarkeit und die damit verbundene Sinnlichkeit sehr bedeutungsvoll. Selbstverständlich ist es wunderbar, mit einem in Amerika lebenden Kind per Skype verbunden zu sein. Aber bei dieser Art von Begegnung werden nicht alle unsere Sinne angesprochen und wir können unsere Zuwendung zum Mitmenschen nicht genügend zum Ausdruck bringen. Zu Beginn einer Partnerschaft beflügelt das Gefühl, man sei «ein Herz und eine Seele». Ist der hormonelle Schub etwas verebbt, kann sich das Hochgefühl in Monotonie verwandeln. Wäre aufmerksame Herzlichkeit in der Partnerschaft vielleicht ein zuverlässiges «Bindemittel»? Hier sind wir erneut bei einer Variante des Zitats «Man sieht nur mit dem Herzen gut». Es geht nicht allein um Sexualität, sondern auch um etwas, das ich mit den Begriffen Liebe, Kameradschaft und Freundschaft umschreiben möchte. In einer so gearteten Lebensgemeinschaft kann man am Gesichtsausdruck des Partners oder der Partnerin erkennen, ob es ihm oder ihr gut geht oder ob etwas nicht in Ordnung ist. Empathie halte ich für etwas unglaublich Wichtiges. Sind wir überhaupt in der Lage, von ganzem Herzen und ohne jede Berechnung oder Erwartung auf irgendwelche Gegenleistungen Geschenke zu machen – ja selbst auf die Versicherung zu verzichten, mit dem Geschenk habe man ausnehmend erlesenen Geschmack bewiesen? Ich meine, dass wir ohne den Wunsch auf Gegenleistung schenken können. Aber wir wünschen uns, dass das Geschenk «ankommt». Wenn ich jemanden beschenke und dieser Mensch freut sich, dann habe ich den Beschenkten – um nochmals den biblischen Begriff zu verwenden – in seinem Wesen «erkannt». Hilfreich kann auch sein, dass man ganz einfach fragt, was der andere sich wünscht. So zeigt sich, dass man daran interessiert ist, das richtige Geschenk zu finden.
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